9. April 2002 Beate Bitsch – Vorstandsmitglied blut.eV

Am 20. Mai 1998, an meinem 37. Geburtstag, erhielt ich nach einer viermonatigen Ärzteodyssee in einer Karlsruher Klinik die Schockdiagnose „Akute myeloische Leukämie“. Für mich und meine Familie (mein Sohn war damals 9 Jahre alt) brach in diesem Augenblick die Welt zusammen. Zur weiteren Behandlung wurde ich noch am gleichen Tag in die Uniklinik Freiburg auf die Station für Leukämiekranke verlegt. Bei einem Arztgespräch erfuhren wir, dass meine einzige Heilungschance eine Knochenmarktransplantation wäre.

Über die Uniklinik Freiburg wurde eine Fremdspendersuche eingeleitet, da aus meiner Familie kein geeigneter Spender gefunden wurde. Als mein „genetischer Zwilling“ gefunden war, wurde ich nach drei Chemotherapien am 24. August 1998 transplantiert. Nach unzählig vielen schwerwiegenden Komplikationen und seelischen Höhen und Tiefen wurde ich nach monatelangem Klinikaufenthalt in die Rehaklinik in Freiburg entlassen.

Im November 1999 wurde ich erneut von meiner Hausärztin wegen meiner schlechten Blutwerte in die Freiburger Uniklinik überwiesen. Dort stellte man nach einer Knochenmarkpunktion ein Rezidiv (Rückfall) fest. In diesem Moment verlor ich den Boden unter den Füßen und konnte es nicht glauben, dass die Leukämie zurückgekehrt war. Da ich den ganzen Therapieverlauf schon kannte, war es für mich extrem schwer, diesen Weg noch einmal zu gehen.

Trotz der Aussicht auf eine 40%-ige Überlebenschance entschied ich mich zu einer erneuten Stammzelltransplantation. Am 19. Januar 2000 wurde ich dann zum zweiten Mal allogen transplantiert.
Nach wiederum viermonatigem Klinikaufenthalt wurde ich im März 2000 nach einer zweiten Reha-Maßnahme nach Hause entlassen. Meinen beiden Spendern bin ich unendlich dankbar dafür, dass sie mir ein zweites Leben ermöglicht haben. Nach meinen mehrmonatigen Klinikaufenthalten und der schweren Zeit, die ich durchlebt hatte, stand für mich fest, dass ich mich für Menschen, die in der gleichen Situation wie ich waren oder sind, einsetzen möchte.

So kam ich dann über die Uniklinik Freiburg zum Verein blut.eV.
Ich bin dankbar und glücklich, wenn ich bei Typisierungsaktionen des Vereines mithelfen kann, um vielleicht dadurch einem anderen Menschen auch eine zweite Chance auf ein neues Leben zu geben!